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Eine gute Nachricht gleich vorne weg:
Diese Seite enthält kein einziges Panorama-Bild.

Gleich hinterher die schlechte:
Diese Seite enthält (sehr) viele Bilder und fast alle zeigen nur einen Autotyp:

Die Chevrolet Corvette, lange Zeit beworben mit dem Spruch:
"The All-American Sportscar"


In der Retrospektive habe ich anscheinend schon recht lange eine Vorliebe für Amerika gehabt.

Zumindest habe ich mich schon im Kindesalter tierisch darüber aufgeregt, wenn wieder einmal ein Corvette-Modell in einer Auto-Zeitung ungerecht (also nach europäischen Maßstäben) bewertet wurde.

Ich fand die Autos schon immer faszinierend.


Dies Wochenende fand das Herbsttreffen des CCWP statt, des Corvette Club West- Pennsylvania.

Ich war ja auf einiges vorbereitet, auch, weil ich auf dem Weg nach Monroeville ständig von Vettes überholt wurde.
Trotzdem hat mich zuerst alleine schon die schiere Menge umgehauen.

Besucher und Aussteller zusammen genommen waren bestimmt über 200 Vettes da!!


Die ganze Geschichte fand auf dem Gelände von Pennsylvanias grösstem Chevy-Händler statt und der Wettbewerb um die schönste Corvette war in mehrere Klassen aufgeteilt.

Hier ein Blick auf die Fun-Klasse, modifizierte Serienfahrzeuge.


Dies hier ist ein Baujahr 1968 Stingray.

Die Karosserie-Form, wie auch das Modell wird "Mako-Shark" genannt. Abgeleitet wird dieser Name von dem formgebenden Prototypen.

Wer bereits hier anfängt zu gähnen, kann gleich auf "Back" klicken, es geht gerade so weiter.....


Die Front der Stingray. Das scharfe Auge des Beobachters erfasst sofort die Hutze auf der Haube.
So eine Haube hatte damals nur eine Vette mit dem 427 cubic inch V8, was eigentlich auch das Schild an der Hutze überflüssig macht.

427cuin sind übrigens satte
7 Liter Hubraum.....


Ein Blick in den Innenraum.

Nein, der Wagen war nicht zum Wettbewerb gemeldet, er fuhr gerade vor, als ich kam....


Ein weiterer Mako-Shark, diesmal aus der Fun-Klasse.

Man sieht die modifizierte Auspuffanlage.
Da ist Vorsicht beim Aussteigen nach langer Fahrt angesagt, sonst sind die Hosenbeine weg......


Ach ja, noch ein Detail:
Der Mako-Shark trägt, wie gesagt, den Beinamen Stingray.

Man beachte die Schreibweise!


Bei Vorgängermodell, das bis 1967 gebaut wurde und ebenfalls Stingray genannt wurde, war die Schreibweise noch anders:
Sting Ray. Getrennt, nicht zusammen.

Ja, das ist wichtig!


Besagte Sting Ray ist hier abgebildet.

Besonderheit: Dies ist eindeutig eine 1963'er Vette. Warum?
Die geteilte Heckscheibe wurde nur ein Jahr gebaut, dann hatte sich der Chefentwickler der Corvette, Zora Arkus-Dantov, gegen seinen Chefdesigner durchgesetzt. Arkus-Dantov fand das "Splitwindow" von Anfang an abgrundtief hässlich.

Die Dachform mit dem Buckel ist übrigens für den Namen "Sting Ray", Stachelrochen veantwortlich.


Wiederum ein Modell vorher. Gebaut bis ins Jahr 1962.

Damals gab es die Vette nur als Cabrio.

Man sieht deutlich, dass dieses Fahrzeug mit dem, auf dem Bild vorher nicht wirklich viel gemein hat.

Dieser harte Schnitt in der Produktgeschichte hat meiner Meinung nach dafür gesorgt, dass die Vette überhaupt weiter gebaut wurde.
Wäre man beim alten Produkt geblieben, wäre die Corvette einfach eingegangen.


Tatsächlich habe ich noch eine alte "Sport-Auto" im Keller liegen, in der dieses Geschoß getestet wurde.

Es gab nämlich schon immer Leute, denen ihr Auto nicht schnell genug sein konnte, Tempolimit hin oder her.
Dann gab's nur eins: Ab mit dem Gerät zum Tuner.

Einer der bekanntesten war und ist Reeves Callaway.


Der gute Mann (er hat übrigens auch eine Filiale in Deutschland) hatte für diesen 5,7l Motor ein einfaches Rezept zur Leistungssteigerung parat:

Bi-Turbo!!

Das silberne sind die beiden dazu gehörenden Ladeluftkühler.

Damit erzeugt die Maschine irgendwas zwischen 450 und 550 PS.....


Callaway baut und verfeinert auch heute noch Vettes.

Der Einsatzzweck dieses Fahrzeuges wird treffend durch sein Kennzeichen beschrieben:

Viper-Killer


Apropos:

Für jede richtige Vette, die in dem Wettbewerb auf den vorderen Plätzen landen will, ist ein Kennzeichen abseits des Abtäglichen natürlich der Tupfen auf dem I.

Die Amerikaner haben ja bekanntlich keine Vorurteile, was ihre Nummerntafeln angeht.


Dieser hier scheint eher ein Romantiker zu sein.....


Wobei sich hier einer als Kind im Mann outet.

Greenwood ist auch ein Vette-Tuner.


Die Mission dieses Kennzeichens zu verwirklichen dürfte auf den löchrigen und staubigen Strassen Pennsylvanias allerdings nicht ganz einfach sein.


Auch dieses Kennzeichen ist besonders.

1) Es ist das originale von 1972
2) Es kann von beiden Seiten gelesen werden.


Dieses Exponat hatte noch mehrere Besonderheiten zu bieten, zum Beispiel diesen original Nixon- Wahlkampfsticker.....


Auch der Motor war ein echtes Scmuckstück.

Wie alle hier natürlich bis in den letzten Winkel poliert.


In der Fun-Klasse sind Modifikationen der Strassenversionen erlaubt.

Hier ist eine Edelbrock- Ansaugspinne mit entsprechendem Luftfilter eingebaut.

Lässt den Motor freier durchatmen und sorgt auch für ansprechende Geräusche....


Natürlich hat Edelbrock nicht nur früher Ansaugspinnen gebaut. Auch moderne Geräte können damit aufgemotzt werden.....


.....andere haben so was nicht nötig.

Dieser Motor ist das neueste Monster aus Detroit und wird in der aktuell schärfsten Variante der Corvette verbaut, der Z06.

Etwas arrogant, trägt dieses Teil seine Leistungsangabe prominent an jeder Flanke, dem Heck und natürlich (in das Chrom geätzt) auf dem Motor:

405HP!


Wer nicht ganz soviel Motor zu bieten hat, glänzt durch andere Ausgefallenheiten.

Klar, dies Modell ist in der gleichen Farbe lackiert, wie der Wagen, auf dessen Motor es steht.


Und das war der absolute Abschuß!

Der ganze Motor gebrusht in den Farben und mit Motiven der Pittsburgh Penguins.

Der Trikot-Lack auf dem Kühlmitteltank vorne war sogar von Le Mieux signiert und der ganze Wagen innen mit gelben und schwarzem Leder ausgeschlagen!


Und der hier ist zwar unbemalt aber trotzdem eine Seltenheit.

Ein 1958'er mit.......


......Einspritzanlage!!

Hat damals massiv Mehrleistung gegenüber dem parallel erhältlichen Vergaser-Modell gehabt, war aber so unglaublich unzuverlässig, dass er sich fast gar nicht verkauft hat.

Daher heute der Seltenheitswert.

Man sollte also immer die miesesten Gräten kaufen, fünfzig Jahre aufheben und alle Preise abräumen......


Okay, man muss dann auch aufpassen, den Wagen entsprechend in Schuß zu halten.

Man muss tatsächlich auf den Kilometer-Zähler schauen, um zu glauben, dass der Wagen jemals gefahren ist.


Ja, die Farbkombination war halt damals in Mode.

Abgesehen davon: Auch hier ist der Zustand bestechend.


Und zwar bis in den Kofferraum und den originalen Feuerlöscher und Wagenheber!!


Es gab allerdings nicht nur rosige Zeiten in den fünfzig Jahren, die jetzt schon Vettes den Planeten bevölkern. Mitte der siebziger bis Mitte der achziger, als die rigideren Abgasgesetze die Leistungen sinken ließen, musste man sich etwas einfallen lassen, um die Verkäufe wieder anzukurbeln.

Eine der Massnahmen war, die Corvette als Pace-Car bei den Indy 500 auftreten zu lassen.


Diese Tradition wird auch heute noch gepflegt, auch wenn es heute natürlich nicht mehr nötig ist.

Hier der Wagen aus dem letzten Jahr.


Wo so viel Wettbewerb herrscht, müssen natürlich entsprechend viele Preise her.....


Es waren aber nicht nur Corvette da. Nicht zum Wettbewerb zugelassen aber auch super:

Ein Camaro Z28!

Baujahr so um 1965.


Und der hat direkt neben mit geparkt.

Ein 302 BOSS-Mustang!


Und hier (wartet er auf den Killer vom anderen Parkplatz?) ein "alter" Viper GTS.....


....und sein Nachfolger in der Cabrio-Version.


Okay, dumm gelaufen. Ich habe mich verliebt.
Gerade wollte ich den Scheck für eine Corvette unterschreiben, da fiel mein Blick auf dieses (limitierte) Schmuckstück:

Chevy Silverado 1500 SS. Ein Pick-Up (mehr Platz als eine Vette), 345PS (mehr als manche Vette), Vierrad-Antrieb (zwei mehr als eine Vette) und vor allem den serienmässig bösen Blick.

Okay $42.000 sind 'ne Menge Holz aber es gibt ja noch die Pennsylvania-State-Lottery.....