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Samstag Abend und keine fünf Minuten von mir entfernt liegt der "Pennsylvania Motor Speedway". Ich hatte im Radio gehört, dass jeden Samstag ab sieben die Rennen starten, also nichts wie hin!

Gleich am Eingang stand einer der Rennwagen zur Besichtigung bereit. Sieht komisch aus und ist es auch. Normales Limousinen- Chassis, aufgesetzter Gitterrohr- Rahmen und drüber eine Kunststoff- (kein GfK!) Karrosse genagelt.
Andere Länder andere Sitten! Und keine Ferrari-Fans weit und breit. Sehr angenehm.


Ein Blick von hinten. Hier wird offensichtlich auf ausgefeilte Aerodynamik wert gelegt!

Die weissen Klötze sind die Tanks, das kann ja ein heisser Abend werden!!


Zuletzt noch ein Blick auf die Radaufhängung.
Hier wurde eloxiert was das Bad her gab!

Vielleicht doch nicht so Low-Tech, wie man vermuten mag......

Panorama Speedway
Das ist der Track, ein 1/2 Meilen Oval. Das Panorama-Photo ist wie immer über den Link erreichbar.


Hier ein Detail-Blick auf die Boxen. Trailer fast wie in der Formel1 aber an den Absperrungen der Stecke muss noch etwas gearbeitet werden und die Anzeigentafel...... aber wir sind ja hier nicht in Hockenheim.


Mit diesem etwas angejahrten Truck wurde kurz vor dem Start die Strecke gewässert, damit es nicht so staubt.

Oder hat hier irgendeiner was von Asphalt gesagt? Ich nicht!


Kurz vorm Start des ersten Rennens.

Auf dem Track starten verschiedene Klassen, deshalb sehen die Kisten ganz anders aus, als der Wagen vorher.


GREEN IS OUT!!!

Die Rennleitung steht auf dem Turm...


Wie gesagt nicht Hockenheim, trotzdem geht es schon in der ersten Runde (von zehn) heftig zur Sache.

Man beachte die exakten Driftwinkel.


Und da kommt auch schon das erste Mal die karierte Flagge. So ein Rennen dauert natürlich nicht wirklich lang, wenn nur acht bis fünfzahn Runden (je nach Klasse) mit je 0,5 Meilen gefahren werden.

Außer es passiert was......


...dann muss der Mann mit dem Abschlepper raus.

Meist wird allerdings nicht abgeschleppt, sondern einfach weggeschoben.

Diesem Fahrer sind seine 5,7 Liter Hubraum in einer spektakulären Rauchwolke um die Ohren geflogen.

Viel Arbeit für den Schwager mit der Reparatur-Werkstatt.


Das war der Sieger des ersten Rennens. Der Wagen steht noch nicht ganz, da laufen schon die ersten Angehörigen auf den Track.

Die Preise bei diesen Rennen sind natürlich der Umgebung angemessen. Neben dem (geringen) Preisgeld und Meisterschaftspunkten gab es für diesen tapferen Recken die Zielfahne, eine 2 gal. Flasche Pennzoil und eine Kühlbox voll mit Pepsi.

Andere Länder, ...... aber ich glaube, das sagte ich schon.


Einführungsrunde zum zweiten Rennen.
Eine Klasse grösser, schneller und lauter. Die Burschen fahren alle mit einer so genannten 8-in-Nichts Auspuffanlage. Die Motorrad-Fahrer wissen, von was ich rede.....

Hier wird auch das erste Mal ein Führungsfahrzeug eingesetzt.



Jaaa! In der grösseren Klasse geht die Post dann auch schon ganz anders ab.

Die Fahrzeug-Beherrschung ist, bei allem Spott, tatsächlich enorm.

Vor allem wenn man bedenkt, dass die Amerikaner auf der Strasse nur knapp über 100km/h fahren dürfen und diese Fahrzeuge anscheinend unter der Woche auf dem Feld vor einem Pflug eingesetzt werden.....


Irgendwann musste es ja mal so weit kommen, wenn man die Driftwinkel zu sehr übertreibt.

Man achte besonders auf das schwarze Auto, das ist der Teamkollege des gelb-weissen.

Die Sponsoren sind hier im ländlichen nätürlich dünn gesäht, deshalb die unterschiedlichen Lackierungen.


Treffer!

In einem solchen Fall wird das Feld sofort gestoppt, der Schrott weggeräumt und neu gestartet, was die Rennerei noch zusätzlich auflockert.

Bei diesem Rennen musste, bei einer Distanz von 15 Runden, sieben Mal neu gestartet werden.....


Da war dann auch nichts mehr mit wegschieben, hier musste geschleppt werden.

Ach ja: Auch wenn Kollisionen bei den Autos klingen, als wenn ein Panzer durch einen Wald fährt, passiert den Fahrern natürlich nichts.
Das einzige, das tatsächlich Schaden nimmt, sind die Kunststoff-Karrosserien.



Für den Neustart müssen die Boliden wieder in die Reihenfolge gebracht werden, in der sie beim Crash waren.
Diese heikle Aufgabe erledigt der Mann in weiß.
Heikel deshalb, weil es in dem Getümmel natürlich unmöglich ist, immer den vollen Überblick zu behalten und Fehlentscheidungen vorprogrammiert sind, was von den Zuschauern entsprechend kommentiert wird.

Bei einem besonders krassen Fall (Startplatz 10 statt 2) wäre der Lady neben mir fast die Ader am Kopf geplatzt......


Das sind die Rennwagen aus der Modified-Klasse, ähnlich dem, der am Eingang stand.

Sie stellen die Hauptattraktion des Abends da. Ehrlich gesagt fand ich gerade diese Klasse eher langweilig. Es sind immer nur zwischen sechs und zehn Autos gleichzeitig on track und die Geräte wirken ziemlich kurios.

Wenn ich meine rudimentären Kenntnisse über Strömungen ausgrabe, sind die Spoiler bei diesen Anstellwinkeln nichts wert......


....und die Seitenneigung weist darauf hin, dass die Eloxalschicht das einzige ist, was bei der Aufhängung etwas taugt.


Klar, der Sieger wird gewogen. Schließlich soll alles mit rechten Dingen zugehen!


Dunkelheit! Kein Grund, die Rennen einzustellen.

Ab 20:00 wurde bei Flutlicht weitergefahren.

Natürlich haben die Fahrzeuge keine Scheinwerfer...


Ein Blick in die Boxen bei Nacht.

Zusammenfassend: Trotz allen Seltsamkeiten, ein toller Event. Vor allem die Stimmung auf der Tribüne ist unbeschreiblich, auch und gerade weil viele Zuschauer Verwandte unter den Fahrern haben. Auch ist die gesamte Veranstaltung völlig professionell und trotzdem freundlich durchgezogen. Man merkt halt, dass hier jeden Samstag gefahren wird.

Für den nächsten Besuch brauche ich dringend ein Kühlbox, ich sehe ja wie ein Tourist aus....