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Das MAPS Air Museum liegt in der Nähe von Akron.

Es handelt sich hierbei nicht unbedingt um ein Museum im herkömmlichen Sinn.....

MAPS wird von Freiwilligen auf Stiftungsbasis betrieben, der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht!


Das Besondere an MAPS bemerkt man schon, wenn man auf den Parkplatz fährt und diese Ersatzteilsammlung sieht.

Ausserdem habe ich mich schon auf der Anfahrt gefragt, warum der Laden ausgerechnet am Sonntag geschlossen hat.

Ich bin halt am Samstag hingefahren.


Bevor ich in das Museum rein konnte, musste ich erstmal den Wagen umparken.

Hier wurde nämlich gerade eine B26 Marauder grundiert und der Farbnebel zog über den ganzen Parkplatz....


Gleich am Parkplatz stand dieses Schild, das uns zwei Sachen verrät:

1) Hier arbeiten humorige Leute
2) Irgendwer hat was mit den Koreakrieg zu tun gehabt.

Das abgebildete Schild stammt aus der US-Serie M.A.S.H. die im Korea-Krieg spielte und bei der ich so ziemlich jede Episode mitsprechen kann.....


Gleich vorm Eingang stand dieser AH1 Cobra.

Wie alle Exponate war das Teil nicht etwa im Neuzustand, sondern besaß eine sympatische Patina.

Nebenbei: Ich habe schon zig Cobras bei diversen Shows gesehen aber so ein uraltes Modell kannte ich bisher nur aus Büchern.

Der hatte sicherlich schon 25 Jahre auf dem Buckel.


Hier eine Douglas Dauntless, ein Torpedobomber aus dem zweiten Weltkrieg.

Die Maschine war, wie man sieht, noch nicht ganz fertig gestellt.

Das war auch das entscheidende bei MAPS: Es ist weniger ein Museum als eine (grosse) Werkstatt.

Die Mitglieder sind fast ausschließlich Veteranen. Der Museumsführer zum Beispiel war im Pazifik-Krieg damit beschäftigt, die Dauntless mit Torpedos zu bestücken.....


Hier ist das Heck der Marauder, bereits grundiert.

Man beachte vor allem die US-Flagge oben und den, professionell mit Zeitung abgeklebten, Rumpfausschnitt...


Das Display für die Marauder ist schon fertig, wenn die Maschine auch sicher noch ein Jahr braucht.

Man konnte solche Modell übrigens im Museumsshop kaufen. Leider kann ich so etwas wohl kaum heile nach Deutschland transportieren, deshalb habe ich mich zurückgehalten auch wenn's schwergefallen ist.


Hier die Fläche einer Corsair (Hallo Wolfi!).

Der Rest der Maschine steckt bestimmt noch in irgendeiner Kiste....

Alle Exponate sind übrigens Spenden, die in gemischten Zustand hier ankommen.


Solange die Teile noch nicht in den Maschinen eingebaut sind, werden sie auf Tischen in der ganzen Halle ausgestellt.

Natürlich schön beschriftet, damit man den Kram nachher auch wiederfindet.....


Auch hier wieder ein Tisch mit gemischten Flugzeugteilen.

Vielleicht noch ein Wort zu der Marauder, die neben mir immer noch mit viel Getöse lackiert wurde: Die Maschine ist sechs Tage nach dem japanischen Angriff auf Pearl Habor in Kanada abgestürzt und lag danach mehrere Jahrzehnte in irgendeiner Halle, bevor sie letztes Jahr nach Akron kam.

Das relativiert dann auch ganz schnell den momentanen Zustand.......


Auf diesem Tisch lagern noch mehrere Fahrwerkskomponenten der Dauntless wie zum Beispiel der Hecksporn.

Darunter ist ein (kleiner) Teil des Fanghakens zu sehen.


Auf diesem Display ist zu sehen, welche Schritte nötig sind, um Bauteile, die nicht mehr restaurierbar sind, wiederherzustellen (von oben nach unten).

Nachdem nach den Maßen des Originals ein Blech hergestellt worden ist, wird es über einer Schablone gebogen.
Die Schablone wurde auch vom Original abgenommen.

Ganz unten ist das neue Bauteil zu sehen, im Beispiel eine Flügelrippe.


Auch dies stand in der Halle: Das Mock-Up eines der Goodyear Luftschiffe, die in Akron gebaut wurden.

Original und unrestauriert.

Es war komplett mit alten Zeitungsmeldungen über die Goodyear-Blimps beklebt.


Das war das besondere Schmuckstück der Sammlung, eine MIG 17 der russischen Luftwaffe, wie sie ähnlich als einer der ersten Düsenjets im Koreakrieg eingesetzt wurde.

Das Teil war absolut unrestauriert und original inklusive der russischen Uniform davor.

Bitte zu bedenken: Für die achtzigjährigen hier im Museum war das bis vor zwölf Jahren der bitterböse Feind und das fast fünfzig Jahre lang....


Detailansicht des MIG-Hecks.

Der Konus beinhaltet, wenn ich mich richtig erinnere, den Bremsfallschirm.

Witzig: Ich bin gerade die Leiter hochgeklettert, um ein Bild vom Cockpit zu machen, da schreit ein Großvater von hinten:
"Kannst ruhig einsteigen, wenn du Lust hast!"........


Hab ich natürlich sofort gemacht.

Gar nicht mal so geräumig der Vogel, die Piloten waren wohl früher kleiner. Ausserdem weiß ich nicht, wie man bei der miesen Sicht einen Luftkampf führen soll.

Wenn das Einsteigen schon nicht ganz einfach war, die Gravitation aber den Grossteil der Arbeit übernommen hat, so war das Rausklettern noch einige Stufen schwieriger.

Immerhin waren nicht viele Zuschauer da, elegant war das nämlich nicht.....


Damit auch jedes Teil bei den wiederhergestellten Fliegern am richtigen Platz landet, haben die MAPS-Mitglieder eine interessante Literatur-Sammlung zusammen getragen, die in diesem überfüllten Schrank gelagert war.


Vielleicht noch ein Gesamteindruck von der Werkstatt.

Das war echt ein Traum: Ein Haufen alter Flugzeuge, überall liegen Teile zwischen verstreuten Werkzeugen rum, es stinkt nach Farbe, Gummi, Benzin....

Was will man mehr??!


Die Mitglieder haben auch viele ihrer eigenen Devotionalien ausgestellt.

Dieses Zertifikat bestätigt Mr. Schweigert Jr. treue Dienste während des kalten Krieges.....


So! Die Marauder hat ihre (schnelltrocknende) Grundierung bekommen, jetzt kann man anfangen die Nasen abzuschleifen.

Wenn ich mir einen Ruhestand aussuchen kann, weiß ich jetzt schon, was ich machen....


Ach ja:
Nicht erst bei diesem Schild sollte der geneigte Betrachter bemerkt haben, dass dieses Museum eventuell nicht der beste Ort ist, um politische Diskussionen anzufangen......


Hier noch ein Blick auf zwei weitere Flieger des Museums, die vor der Halle auf dem Rollfeld geparkt waren:

Eine C47.....


....und eine Grumman Tracker.

Warum schenkt mir nicht mal jemand so was??