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Ein Tag unseres Aufenthalts in Miami war für einen Ausflug zu den Florida Keys, speziell zur letzten der Inseln, Key West verplant.

Nachdem wir die Stadtgrenze von Miami hinter uns gelassen hatten, waren schnell keine Siedlungen mehr zu sehen und die Landschaft neben der Strasse ging in Sumpfland über.


Relativ schnell war auch vom Sumpf nichts mehr zu sehen und links und rechts von uns erstreckte sich das türkisblaue Meer, ab und zu unterbrochen von Korallenriffen oder Sandbänken.


Die Florida Keys sind eine Gruppe von Koralleninseln an der Südspitze Floridas.

Die grösseren sind mit einem Brückensystem verbunden, über die der Highway 1 bis nach Key West führt.
Das längste Teilstück wird von der Seven Mile Bridge überbrückt, die hier zu sehen ist.

Auf der gesamten Strecke über die Keys herrscht strenges 55 Meilen Tempolimit, man kann also sehr schön die umgebende Landschaft geniessen.


Bevor der Highway 1 über die Keys verlängert wurde, war Key West nur per Zug erreichbar.

Die Bahnstrecke, Teil des Florida East Coast Railway, wurde von Henry M. Flagler 1912 erbaut und ist heute noch zu grossen Teil erhalten.

Hier ist rechts neben der Strasse ein Teil der Eisenbahnbrücke zu erkennen. Die Brücke wird heute nur noch von Fußgängern benutzt.


Zum Teil hat der Zahn der Zeit auch schon zu Zusammenbrüchen der Brückenkonstruktion geführt.

Manche der (sehr) kleinen Keys ist immer noch nur per Boot oder zu Fuß über die alte Brücke zu erreichen.

Nachdem hier ein Stückchen herausgebrochen ist, bleibt für die Bewohner der Insel nur noch die Alternative Boot.

Da auf dieser Insel allerdings auch nur ein Haus stand, wäre eine Instandsetzung der Brücke wohl auch nicht von allgemeinen Interesse.


Fast jede der grösseren Keys hat ihre eigene Atmosphäre und ein eigenes Thema.

Die erste und grösste, Key Largo, wird vor allem von Studenten in den Sommerferien heimgesucht.

Dann gibt es noch Deer Key, auf der eine spezielle Reh-Art lebt, die es sonst nirgends auf der Welt gibt, Long Key, Marathon Key, Boot Key, Conch Key, Big Pine Key, und so weiter.

Auf Duck Key ist alles für den gepflegte Urlaub für gut situierte Mitt-Dreissiger ausgelegt.


Die entsprechenden Freizeitbeschäftigungen schließen unter anderem eine Spritztour auf einem Jetski ein.

Leider hatte ich keine Badehose dabei, reizen würde mich sowas schon....


Allen Keys gemeinsam ist die relaxte Karibik Atmosphäre, ruhig, sonnig, wunderschön.

Sogar die Pelikane sind weniger hektisch als in Miami.


Am Weg zwischen den Keys finden sich immer wieder Kuriositäten wie dieser Schuppen, in dem man Harleys mieten konnte und in dem auch viele Biker runhingen.


Sogar die Trailer Parks sehen auf den Keys wohnenswerter aus als im übrigen Amerika.

Wer möchte hier nicht locker und sorgenfrei abhängen, tagsüber Touristen übers Ohr hauen und abends mit dem Jetski losziehen?
Ich schon...


Weiter ging die Fahrt Richtung Key West.

Wenn die Brücken über Seitenarme gespannt waren, die von Schiffen befahren wurden, führte die Fahrt über beeindruckende Bogenkonstrukte.


Kurz vor Key West  kommt man am Visitor Center vorbei.

Durch die Temperaturen und die Landschaft hätten wir fast vergessen, dass ja der zweite Weihnachtstag war...


Hier waren wir endlich in den ersten Ausläufern von Key West angekommen.

Die meisten Hotels in der Küste der Keys haben ihren eigenen Anleger für die Boote der Gäste.


Key West ist sehr kurios, da zweigeteilt.

Der eine Teil ist sehr touristisch aufgezogen, es gibt aber auch den historischen Teil, den schon Ernest Hemingway zur Inspiration genutzt hat.

Dieses Restaurant stellt eine Schnittstelle beider Teile da. Im historischen "Old Wharf" gelegen, bietet es trotzdem alle Annehmlichkeiten für den normalen Touristen, inklusive Pool mit Delphin-Springbrunnen.

Man beachte die Weihnachtsmann-Mütze, die der Delphin trägt.


Dem entspannten Lebensrythmus von Key West entsprechend sind die Mietwagen hier auch von der etwas anderen Art nämlich elektrisch.


In der historischen Flagler-Station, dem Bahnhof, in dem früher die Züge aus Miami ankamen, befindet sich heute ein Souvenir Shop.

Das Gebäude ist aber noch original erhalten.



Sehr nett war dieser Wegweiser am alten Hafen.

Eines der Schilder zeigte Richtung und Entfernung nach New York, wir waren gerade mal sieben Tage vorher dort und die Entfernung betrug 1.450 Meilen oder 2.333 km.


Die Sonnenuntergänge auf Hawaii sollen überwältigend sein, gut möglich, ich war noch nie dort, um das beurteilen zu können.

Der schönest Sunset, den ich bisher gesehen habe, war jedenfall hier auf Key West über dem alten Fischerhafen.


Als dunkel geworden war, haben wir uns in eines der Restaurants am Hafen zurückgezogen, um vor der Rückreise nach Miami noch schnell etwas zu essen.

Auch diese Erfahrung war unheimlich beindruckend, das Essen toll (Mahi-Mahi), die Leute wunderbar entspannt und freundlich und das Personal nicht mal durch einen kurzen wenn auch vollständigen Stromausfall zu erschüttern.

Wer eines der schönsten Erlebnisse in meiner Restaurant-Historie nachvollziehen möchte, das Restaurant ist die "Schooner Wharf Bar" in 202 William Street.


Der letzte Programmpunkt vor der Rückfahrt war der Besuch des südlichsten Punktes der USA.

Hier kann man bei klarem Wetter (hatten wir) die Lichter der kubanischen Küste sehen.

Der riesige Poller ist nicht leicht zu finden und jeder den wir getroffen haben, ist auf Anhieb falsch gelaufen. Anscheinend hat die Karte vom Visitor Center einen Druckfehler...

Es gibt übrigens einen Ort in den USA, der geographisch noch südlicher liegt. Angeblich ist er irgendwo in Texas aber offensichtlich hat Key West das wesentlich bessere Marketing.